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Kaum Angst vor Strafen – Autofahrende im Risiko

Ihr denkt: „Beim Drängeln oder mit dem Smartphone am Steuer – erwischt werde ich sowieso nicht“? Eine aktuelle Umfrage weckt Zweifel an dieser Annahme – und zeigt, wie gering unsere „Sanktionsangst“ tatsächlich ist.

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Handynutzung gilt als harmlos – dabei ist sie besonders gefährlich. Bild: SP-X

Verkehrsverstöße und Gesetzesverstöße im Straßenverkehr betreffen uns alle – egal, ob als Fahrer oder Beifahrer. Doch wie stark lässt ihr euch von möglichen Strafen bremsen? Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) ließ kürzlich über Forsa eine repräsentative Umfrage unter etwa 1.010 Autofahrenden durchführen – und die Ergebnisse sind aufschlussreich. Während manche Regelverstöße als riskant eingestuft werden, sehen viele andere kaum eine Chance, erwischt zu werden – ganz besonders bei Verstößen wie Handynutzung oder zu dichtem Auffahren. Wir greifen jetzt die spannendsten Erkenntnisse auf und beleuchten, wie wir gemeinsam zu mehr Sicherheit beitragen können.

Strafen? Für viele kaum ein Thema
21 Prozent der Befragten lassen sich gar nicht von möglichen Sanktionen beeinflussen. Fast die Hälfte spürt nur einen geringen Effekt. Nur 25 Prozent geben an, dass sie Strafen stark berücksichtigen, gerade einmal vier Prozent sehr stark. Damit bleibt die Wirkung der drohenden Konsequenzen erstaunlich schwach.

Tempo im Fokus
Am größten ist die Angst, bei überhöhter Geschwindigkeit erwischt zu werden. 48 Prozent halten das Risiko für hoch oder eher hoch. Rote Ampeln folgen mit 26 Prozent, Alkohol- oder Drogenfahrten mit 23 Prozent. Hier zeigt sich: Wo Radarfallen oder Ampelblitzer präsent sind, rechnen Autofahrende eher mit Kontrollen.

Unsichtbares Risiko beim Handy
Bei Handynutzung am Steuer oder dichtem Auffahren sehen nur 15 Prozent eine hohe Gefahr, entdeckt zu werden. Genau diese Vergehen gehören jedoch zu den unterschätzten Risiken im Straßenverkehr. Die Diskrepanz zwischen wahrgenommenem und tatsächlichem Risiko ist hier besonders groß.

Gute Vorsätze, schwache Wirkung
Viele Befragte sagen, dass ihnen Regeln wichtig sind. Doch in der Praxis kippen Vorsätze oft in Ausreden. Gerade in Stresssituationen oder wenn Zeitdruck herrscht, überlagern Gewohnheiten das Sicherheitsbewusstsein – und die Hoffnung, nicht erwischt zu werden, verstärkt dieses Muster.

Wunsch nach mehr Kontrolle
Gleichzeitig sprechen sich große Teile der Befragten für stärkere Überwachung aus. 76 Prozent wünschen sich mehr Kontrollen bei Handynutzung, 73 Prozent bei Alkohol- und Drogendelikten. Überraschend: Dort, wo viele selbst Nachsicht erwarten, fordern sie dennoch härteres Vorgehen gegenüber anderen.

Fazit: Ein trügerisches Sicherheitsgefühl
Die Studie macht deutlich: Nicht das Fehlverhalten selbst, sondern das Entdeckungsrisiko bestimmt das Handeln vieler Autofahrender. Bei Geschwindigkeitsverstößen wirkt die Kontrolle, bei anderen Risiken fast gar nicht. Umso wichtiger sind unvorhersehbare und häufigere Überprüfungen – damit Sicherheit nicht länger Glückssache bleibt.